(Nachdem Kai und ich inzwischen [2020] wieder in Sachen Blog zusammenarbeiten, möchte ich diesen zwischenzeitlich gelöschten Artikel wieder online stellen)
Als ich im Mai 2015 von der Aktion #einbuchfürKai und der dahinter stehenden Geschichte von Kai-Eric Fitzner und seiner Familie erfuhr, hatte ich, abgesehen von der rein menschlichen Seite, gleich mehrere persönliche Gründe, mich zu beteiligen:
- Ich weiß, wie es ist, wenn jemand, den man liebt, im Koma liegt und man nicht weiß, wie es weitergeht.
- Ich kenne mehrere Menschen, die mit den Folgen einer Hirnverletzung leben.
- Ich habe auch Herzrhythmusstörungen und kann jederzeit in dieselbe Lage wie Kai geraten.
Es war also keine Frage, dass mein Mann Thomas und ich damals sofort gespendet und Kais Buch „Willkommen im Meer“ gekauft und weitergesagt haben.
Zusammen mit den anderen Unterstützern, vorneweg Johannes Korten, freuten wir uns herzlich mit, als Kai wieder zurück ins Leben fand. Wir verfolgten mit, wie seine Frau Raja in Kais Profil über die Fortschritte oder einfach nur Fotos postete. Und schließlich freuten wir uns darüber, dass Kai wieder selbst auf Facebook aktiv wurde, indem er Sharing und Emojis verwendet. Denn mit dem Schreiben und Sprechen klappt es noch nicht so wie es soll.
Ich weiß noch, wie gerührt ich war, als ich dann bei meinem letzten Geburtstag Folgendes in meinem Facebook-Profil vorfand:
Im vergangenen Dezember kam ich schließlich mit Raja wegen einer Krankenversicherungsfrage ins Gespräch, wir telefonierten lang und chatteten noch mehr. In den Chat bezogen wir auch Kai mit ein und schließlich fiel mir auf, dass Kais Blog ja seit Februar 2015 nicht mehr aktualisiert worden war. Ich fragte also, ob ich da nicht helfen könnte, was auf große Zustimmung traf.
Seit ein paar Tagen sind wir nun also dran und haben zunächst die Seite über das Buch sowie die Über-mich-Seite aktualisiert. Auch an den Plugins gab es was zu schrauben. Kai und ich versuchen dabei möglichst viel allein via Messenger zu regeln, indem ich möglichst einfache Ja-Nein-Fragen stelle, die er mit Emojis beantworten kann. Dabei entstehen dann solche Gespräche wie Folgendes:
Ich hatte Kai gefragt, ob ich das Sharing-Plugin in seinem Blog wechseln könne, da er dort noch ein veraltetes benutzte. Er hatte zugestimmt und ich wollte es gerade installieren, als ich sah, dass er es schon gemacht hatte. Offenbar hatte er jedoch Probleme mit den Einstellungen. Daraufhin:
An der Stelle saßen wir sicher beide kichernd vor dem Bildschirm.
Auf diese Weise besprechen wir uns jetzt weiter, während ich in seinem Blog die vergangenen Ereignisse festzuhalten versuche. Wenn es mal zu kompliziert wird, holt er eben Raja dazu und weiter geht’s. Auf demselben Weg haben wir natürlich auch abgesprochen, dass ich das hier veröffentlichen darf.
Ich freue mich sehr über diese Zusammenarbeit und bin gespannt, was noch kommt! Leider kann Johannes Korten das nicht mehr miterleben, aber wir denken viel an ihn und sein „Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es dazu machen!“ ♥
Dies ist mein persönliches Blog, auf dem ich alle meine vorherigen Websites zusammengefasst habe. Daher die buntegemischten Themen: Ich führe Bloggespräche und blogge über Persönliches, Digitales und Kulturelles. Ich liebe es, Menschen zu fotografieren und mich mit Kunst zu beschäftigen. Manchmal schreibe ich auch noch was anderes als Blogbeiträge. Für andere bin ich als Wegbegleiterin in Sachen Kommunikation aktiv. Vor allem bin ich aber eins: Ein Mensch!
3 Antworten auf „Emojis sei Dank! Wie Kai und ich arbeiten“
[…] zum Glück habe ich Thomas und Kai. Thomas kennt mein Auf und Ab mit Ärzten seit wir uns kennen und Kai kennt das Drama, auf die […]
[…] Während Holger sich nun also in Sachen Crowdfunding schlau machte, stellte ich fest, dass es in Kais Blog seit dem Schlaganfall keine Updates gegeben hatte. Auf meine Frage, ob wir da nicht mal auf Stand kommen sollten, ließ Kai mir begeistert grünes Licht geben. So starteten die ersten direkten Facebook-Chats zwischen uns, denn Kai musste mir ja erst mal einen Zugang einrichten. Das Problem dabei: Kai hat durch den Schlaganfall Aphasie, eine Störung der Verarbeitung von Sprache. Das äußert sich darin, dass sowohl das Verstehen von Sprache als auch das Sprechen gestört sind, Lesen und Schreiben war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht möglich. Während ich also versuchte, meine Fragen möglichst einfach und kurz in Sprachnachrichten zu fassen, konnte Kai mir ausschließlich mit Emojis antworten. […]
[…] Während Holger sich nun also in Sachen Crowdfunding schlau machte, stellte ich fest, dass es in Kais Blog seit dem Schlaganfall keine Updates gegeben hatte. Auf meine Frage, ob wir da nicht mal auf Stand kommen sollten, ließ Kai mir begeistert grünes Licht geben. So starteten die ersten direkten Facebook-Chats zwischen uns, denn Kai musste mir ja erst mal einen Zugang einrichten. Das Problem dabei: Kai hat durch den Schlaganfall Aphasie, eine Störung der Verarbeitung von Sprache. Das äußert sich darin, dass sowohl das Verstehen von Sprache als auch das Sprechen gestört sind, Lesen und Schreiben war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht möglich. Während ich also versuchte, meine Fragen möglichst einfach und kurz in Sprachnachrichten zu fassen, konnte Kai mir ausschließlich mit Emojis antworten. […]